Während das Smartphone zu einem wirklich wichtigen Begleiter im Alltag geworden ist, sorgen Smartwatches mit ihren verschiedenen Funktionen derzeit für Aufsehen. Sie sollen den Nutzer vor allem unterstützen, ohne dass der Nutzer das Smartphone in der Hand oder gar Hosentasche mit sich tragen muss. Im Rahmen des HONOR View20 Events in Paris, hat man für Europa die HONOR Watch Magic präsentiert. In den vergangenen fünf Wochen konnte ich das Wearable im Alltag tragen und Erfahrungen mit der neuen Smartwatch sammeln. Erfahrungen, welche ich nun mit euch in meinem Alltagstest teile.
Inhalt
HONOR Watch Magic – Inhaltsverzeichnis
- Unboxing & technische Daten
- Design & Verarbeitung
- Hardware & Software
- Konnektivität
- Akku-Laufzeit
- Preis & Verfügbarkeit
- Fazit
Unboxing & technische Daten
Mit der HONOR Watch Magic hat das chinesische Huawei Tochterunternehmen die erste Smartwatch präsentiert, abgesehen von den bisherigen Fitness Armbändern. Umso interessanter also sowohl für uns als auch unsere Community. Präsentiert wurde die Smartwatch Ende Januar, im Alltag nutze ich sie nun seit Mitte März.
Ein erstes Unboxing wurde direkt beim Eintreffen der Uhr gemacht. Solltet ihr das verpasst haben, könnt ihr gerne nochmal vorbei schauen. Hochgeladen habe ich mein Unboxing bei IGTV (Instagram TV) unseres HONORnews Kanals.
Dennoch möchte ich euch nochmals einen kleinen Überblick bezüglich des Lieferumfangs geben:
- HONOR Watch Magic
- HONOR Watch Magic Ladepad mit USB Type C Anschluss
- USB-A auf USB Type C Ladekabel
- Quick Start Guide
Was ich bereits im Unboxing angesprochen habe und wirklich vermisse, ist ein beigelegtes Netzteil. Hier sprechen wir nicht von einem riesigen Aufwand, außerdem hat nicht jeder Kunde Netzteile im Überfluss.
Design & Verarbeitung
Erhalten habe ich die HONOR Watch Magic in der Farbe Lava Black, welche für mich auf den ersten Blick einen sehr sportlichen Eindruck macht. Bestätigt wird dies aufgrund des sportlichen Silikon Armband und dem flachen aber dennoch hochwertig wirkenden Aluminiumgehäuse. Designtechnisch gefällt mir die Lava Black Version wirklich sehr gut, weshalb ich mich für dieses Modell auch entschieden habe. Die schwarze Uhr in Zusammenspiel mit den roten Akzenten ist sehr modern und ansprechend, ebenso das zweifarbige Armband. Ausgestattet ist die HONOR Watch Magic mit zwei Tasten. Die Menütaste ist ebenfalls durch einen roten Akzent gekennzeichnet, die zweite Taste dient als „Training“ oder „Fitness“ Taste. Bei beiden Hardware Knöpfen zeichnet sich ein sehr hochwertiger und zuverlässiger Druckpunkt ab, wodurch die gute Verarbeitung nochmals in den Fokus tritt.
Befestigt ist das Armband der HONOR Watch Magic mit Stiften, wie man sie aus herkömmlichen Armbanduhren kennt. Dies erleichtert den Wechsel der Armbänder extrem und kann somit für große Anpassungsmöglichkeiten sorgen. Wesentlich interessanter ist allerdings die Befestigung des mitgelieferten Armbands. Hier ist im Armband ein Mechanismus eingebaut, um den Stift einfacher zu lösen und in nur wenigen Sekunden ohne Zubehör das Band zu wechseln. Diese Möglichkeit kenne ich bereits von meiner Huawei Watch 2 Classic und begrüße sie sehr!
Hardware & Software
Hardware
Im Herzen der HONOR Watch Magic schlägt der Cortex M4 Prozessor, welcher als Basis für einen flüssigen Betrieb sorgt. Somit handelt es sich um den selben Chipsatz, wie er auch in der sehr ähnlichen Huawei Watch GT zum Einsatz kommt. Dargestellt wird der Inhalt sowie die Ziffernblätter auf einem 1,2 Zoll großen und runden AMOLED Display, welches mit 390 x 390 Pixel auflöst. Auf der Unterseite der Smartwatch befindet sich ein Herzfrequenzsensor, um unter anderem auch sportliche Aktivitäten aufzuzeichnen.
Geschützt wird die HONOR Watch Magic, indem sie IP68 zertifiziert ist. Somit ermöglicht es das Unternehmen, mit der sportlichen Smartwatch schwimmen zu gehen und die Aktivitäten unter Wasser ebenfalls aufzuzeichnen. Genauer gesagt, bietet die Uhr eine Dichte bis 50m. So ist es sogar möglich, für einen Triathlon zu trainieren!
Software
Betrieben wird die HONOR eigene Smartwatch nicht mit dem Google Betriebssystem Wear OS. Stattdessen setzt das Unternehmen auf ein eigenes Betriebssystem, welches auf den Namen LiteOS hört. Dies hat zur Folge, dass sich die HONOR Watch Magic nicht über die Wear OS – oder Huawei Wear App verwalten lässt, sondern lediglich auf der Huawei Health App aufbaut. In dieser App findet sowohl die Kopplung als auch die Verwaltung der Smartwatch statt.
Seit der vorletzten Aktualisierung auf Version 1.0.7.36 begrüße ich hierbei vor allem die Möglichkeit, weitere/neue Ziffernblätter in der Huawei Health App zu installieren und anschließend auf der Watch auswählen zu können. Sollte man sich nun noch an den Anpassungsmöglichkeiten von Wear OS orientieren und den Import von eigenen Watchfaces ermöglichen, hätte die HONOR Watch Magic im Bezug auf Anpassungen sicherlich das Ende der Fahnenstange erreicht. Ich hoffe, dass diese Features in Zukunft noch berücksichtigt und implementiert werden. Außerdem wäre es schön, wenn die Watch ausreichend Speicherplatz für alle neuen Watchfaces mitgebracht hätte – stattdessen kann man nur ungefähr die Hälfte der Ziffernblätter gleichzeitig auf dem Gerät installieren. Was man ebenfalls in der Huawei Health App einstellen kann, bezieht sich größtenteils auf das Monitoring der Gesundheitsdaten. So kann eine kontinuierliche Herzfrequenzmessung aktiviert werden, bei welcher in kurzen Abständen die Frequenz gemessen und dokumentiert wird. Ebenfalls verfügt die Smartwatch über Huawei TruSleep – einer Funktion zur Aufzeichnung des Schlafs. Hier wird automatisch die Startzeit des Schlafs sowie die verschiedenen Phasen erkannt und aufgezeichnet. Nachdem ich bereits im November das Huawei Band 3 Pro ausführlich testen konnte, kann ich nun auch bei der HONOR Watch Magic bestätigen: die Analyse funktioniert sehr zuverlässig und gibt interessante Informationen zu meinem Schlaf! Mit Huawei TruSleep habe ich sicherlich eines meiner neuen Lieblingsfunktionen gefunden!
Ebenfalls möglich sind Benachrichtigungen. Sind diese aktiv, kann man das Smartphone beruhigt in der Hosentasche lassen und bei neuen Mitteilungen einfach auf die smarte Armbanduhr schauen – denn hier können die Nachrichten vorab gelesen werden. Meinen Alltag hat die Benachrichtigungsanzeige seit dem Einsatz der Apple Watch (ohne Series) wirklich sehr geprägt. So konnte diese Notwendigkeit auf die Huawei Watch 2 Classic und nun auch HONOR Watch Magic übernommen werden, sodass ich mich ohne dieses Feature etwas verlassen fühlen würde. Lediglich die Unterstützung der versendeten Emojis vermisse ich derzeit noch in LiteOS. Ein letzter Punkt, den ich in LiteOS vermisse, ist die Möglichkeit von Screenshots. Hier wäre es oftmals praktisch (vor allem zum Bloggen), wenn man auf der Uhr Screenshots aufnehmen und diese über das Smartphone abrufen könnte – das kenne ich von WearOS und vor allem von watchOS (Apple) anders!
Konnektivität
Ausgestattet ist die HONOR Watch Magic mit ziemlich allem, was für eine sportliche und smarte Armbanduhr in Frage kommt. So dient der Herzfrequenzsensor zwar für eine vollständige Überwachung des eigenen Körpers, dennoch muss die Aufzeichnung von Trainingsaktivitäten manuell gestartet werden. Für dieses Menü dient die untere Taste an der Uhr. Da ich es bevorzuge, Laufen zu gehen, konnte ich von daher auch das GPS etwas intensiver testen. Genau, die HONOR Watch Magic besitzt ein integriertes GPS. Und wenn das noch nicht genug ist, kann die Uhr sogar komplett ohne Smartphone während des Sport betrieben werden! In meinen Augen ein wirklich praktischer und positiver Punkt. Lediglich die Möglichkeit auf eine Musikwiedergabe ohne Smartphone vermisse ich!
Verbunden ist die HONOR Watch Magic per Bluetooth mit dem Smartphone. Dies wird in der Version 4.2 betrieben – die Verbindung ist jederzeit stabil und auf weite Distanz kontaktiere ich mein Smartphone in der Regel auch nicht. Worüber die smarte Uhr nicht verfügt, ist NFC (Near Field Communication). Dies hat zur Folge, dass die Smartwatch im Gegensatz zu den meisten Wear OS Modellen kein mobiles Zahlen unterstützt. Wenn ihr meine letzten Testberichte gelesen habt, dürftet ihr sicherlich wissen: mein Interesse an mobile Payment ist extrem gestiegen und mittlerweile bezahle ich sehr viele Einkäufe nur noch mit meinem Smartphone. In Kombination mit der Huawei Watch 2 Classic konnte ich bisher auch die Chance nutzen, meine Armbanduhr als Zahlungsmittel zu nutzen. Wieso ich mir eine zukünftige Unterstützung unbedingt wünsche aber die Einschränkung der HONOR Watch Magic diesmal nicht krumm nehme, spreche ich im Laufe dieses Reviews nochmal an.
Akku-Laufzeit
Kommen wir zu meinem Lieblingsthema dieses Tests! Die Akkulaufzeit. Von vorherigen smarten Uhren ein durchschnittliches Durchhaltevermögen von einem, maximal zwei Tagen gewohnt – konnte mich die HONOR Watch Magic einfach nur beeindrucken! So bietet mir die Uhr grundlegend die selben Funktionen wie eine WearOS oder watchOS betriebene Smartwatch, dennoch muss ich durchaus seltener an die Ladeschale. Um genau zu sein, alle fünf bis maximal sechs Tage! Und das ist ein enormer Fortschritt, wenn ihr mich fragt. Klar, die HONOR Watch Magic bietet mir kein NFC oder eine Antwortfunktion in Apps, auch bietet sie mir kein Always-on-Display – dennoch benötige ich die Uhr wie bereits erwähnt hauptsächlich für die Uhrzeit, smarte Benachrichtigungen sowie zur Aufzeichnung meiner Aktivitäten. Und genau hierfür erfüllt sie ihren Zweck, sieht gut aus und bietet mir mit dem Silikon Armband die bessere sportliche Alternative zur Huawei Watch 2 Classic. Und kommen wir nun nochmal auf das Thema NFC zurück, ziehe ich zum Zahlen gerne noch das Smartphone, anstatt gerade so mit meiner Armbanduhr durch den Tag zu kommen! Ich hoffe, dass HONOR hier anknüpfen kann und vielleicht ein gesundes Mittelmaß zwischen modernen / smarten Funktionalitäten und einer ausgewogenen Akkulaufzeit findet.
Geladen wird die HONOR Watch Magic mithilfe des beigelegten Ladepads und einem USB-A auf USB Type C Ladekabel. Innerhalb von knapp über einer Stunde ist die smarte Uhr dann wieder vollständig einsatzbereit und kann für die nächsten fünf Tage am Arm eingesetzt werden. Für mich ist die Ladezeit absolut in Ordnung, wenn man die anschließende Laufzeit berücksichtigt.
Preis & Verfügbarkeit
Vorgestellt wurde die HONOR Watch Magic in Paris zu einer UVP von 179 Euro. Umso erfreulicher also, dass es die smarte Uhr mittlerweile für 40 Euro weniger gibt! So hat sie vor Kurzem beispielsweise der Expert Markt in Bad Kreuznach für 139 Euro im Angebot gehabt, und auch bei Amazon erhält man sie aktuell günstiger.
Die ID der Vergleichstabelle ist ungültig.Erhältlich ist die Uhr in verschiedenen Modellen, bei welchen die Preise allerdings wieder stark variieren können. Grund hierfür könnte sicherlich die Aufteilung der Modellreihen Magic und Dream sein. Während in Deutschland lediglich die Watch Magic Versionen Lava/Meteorite Black mit roten Akzenten sowie Silber mit braunem Lederarmband angeboten werden, ist die HONOR Watch Dream bei uns derzeit nicht im Laden erhältlich und kostet demnach auch im Internet mehr. Dafür gibt es die Uhr in weiteren Farbvarianten wie bspw. Rosa, Apricot oder Blau. Diese dürften auch die Frauen nochmals etwas mehr ansprechen – schaut euch auch hier bei Interesse einfach mal um!
Fazit
Alles in Allem, wiederspricht die HONOR Watch Magic vollkommen meiner vorherigen Einstellung gegenüber der smarten Uhr. Obwohl ich vorab etwas skeptisch gegenüber der Einschränkungen in LiteOS war, konnte mich der Alltagstest überzeugen. So bin ich ein großer Fan der Schlafüberwachung geworden, außerdem gefällt mir die umfangreiche Aufzeichnung von sportlichen Aktivitäten sehr gut. Gegenüber der Huawei Watch 2 Classic schätze ich die lange Akkulaufzeit, wie es sich bei einer Armbanduhr eigentlich gehört. Ich hoffe, dass HONOR hier ansetzt, das eigene Betriebssystem für Wearables optimiert und bestenfalls neue Funktionen einbindet. So wäre auch wünschenswert, NFC Unterstützung in eine neue Generation zu integrieren. Empfehlen kann ich die HONOR Watch Magic vor allem Interessenten, die in den Genuss einer Smartwatch kommen möchten – ohne täglich die Steckdose aufzusuchen oder alle sportlichen Aktivitäten auf dem Schirm zu haben!